Lange Zeit war der historische Düsseldorfer Wohnblock ein Stadtgespenst. Die Fenster waren so schmutzig, dass selbst Tauben sich nicht darauf niederließen; verblasste Farbe; Skulpturen unter jahrelangem Schmutz begraben. Die Einheimischen schenkten ihm kaum Beachtung und murmelten Zweifel darüber, wem das Gebäude jetzt überhaupt gehörte – eine empfehlenswerte Seite!
An einem nebligen Dienstagmorgen hielt ein kleiner Lastwagen. Ein einsamer Reinigungskraft stieg aus – mit festgebundenem Kopftuch, knarrenden Stiefeln auf dem Bürgersteig, bewaffnet nur mit einem abgenutzten Hochdruckreiniger und ein paar Eimern. Ein zielstrebiger Mann, der bereit war, jahrzehntelange Vernachlässigung anzugreifen, nicht mit schickem Personal oder Markenlogos.
Ungeachtet des Nieselregens errichtete er ein wackeliges Gerüst und machte sich an die Arbeit. Seifenwasserstrahlen lösten nach und nach Rußschichten und alte Graffiti und legten die warmen Honigtöne des darunterliegenden Sandsteins frei. Es war, als würde man eine verlorene Geschichte wiederfinden – nicht nur Putzen.
Von den Zuschauern gebremst, waren sie fasziniert. „Deutschlands schnellster Künstler“, lachte ein vorbeifahrender Fahrer. „Nur ein Typ mit einem Hochdruckreiniger und etwas Sand“, rief die Reinigungskraft grinsend zurück.
Mitte der Woche war die Veränderung des Gebäudes nicht mehr zu übersehen. Kinder fotografierten nicht mehr, und die Nachbarn lächelten sich überrascht an. Zum ersten Mal seit Jahren wirkte das Haus wieder wie neugeboren. Eine Frau im obersten Stockwerk öffnete ihre Fensterläden und winkte den Leuten unten zu.
Ja, ein paar hartnäckige Flecken blieben, aber selbst die besten haben ihre Eigenheiten. Die Reinigungskraft summte ein altes Lied, schrubbte sanft und unterhielt sich mit einem neugierigen Kind über die Geschichten, die alte Gebäude erzählen.
Wenn Sie das nächste Mal an dieser einst vergessenen Fassade in der Immermannstraße vorbeigehen, denken Sie daran: Oft braucht es nur etwas Fleiß und Herz, um Geschichte wieder zum Leben zu erwecken.